Klar doch! Für manche ganz sicher. Vor allem für jene, die in der glücklichen Situation sind, sich über Mieteinnahmen zu finanzieren. Denn jeder weiß, die Mieten müssen -Corona hin, Corona her- immer weiter gezahlt werden. Nicht einfach bis unmöglich für kleine Ladenbesitzer, Dienstleister, Gastronomen, Bars, Künstlerateliers und viele andere mehr. Das Ladensterben hat schon begonnen, die Umverteilung von städtischen „Erlebnisräumen“ ist in vollem Gange. Mitempfindende Naturen allerdings machen sich Sorgen um ihre „gewachsenen“ Viertel, um die urbane Vielfalt, um den Zauber der optimalen Mischung von Bäcker, Frisör, Café, Supermarkt und Schnickschnacklädchen, Post, Schuhgeschäft und Blumenkiosk *1. Weitsichtige und beherzte Aufrufe haben Kunden aus der Nachbarschaft um solidarische Konsumaktionen gebeten und in weiten Teilen ist dem sicher entsprochen worden. Das ist auf gewisse Art beruhigend erfreulich. Gewachsene Strukturen geben in diesen Zeiten Sicherheit, muntern auf, helfen ernste Probleme in pfiffige Lösungen zu verwandeln.
Aber was ist mit den „gesetzten“ Quartieren? Jene, welche man seinerzeit aus dem Boden gestampft hat, die in wenigen Jahren auf der grünen Wiese entstanden? Auch wenn die grüne Wiese im Falle Steilshoops ein weitläufiges Gemüseanbaugebiet mit Behelfsheimen war? Was ist mit einem Quartier, das nur ein Grundversorgung vorhaltendes Einkaufszentrum seine „urbane Mitte“ nennen kann? Kann dort nichts mehr schief gehen? Auch nicht durch Corona? (mehr …)